Partizipation ist eines der Schlüsselwörter in der modernen Entwicklungshilfe, dennoch kommt sie oft zu kurz. Wir evaluieren Entwicklungsprojekte und helfen dabei, einen Weg zu finden, lokale Stimmen nicht nur zu hören, sondern einzubeziehen, ihre Botschaft zu verstehen und sie in das Projektdesign einzupassen.
Deutschland hat einen lebendigen Entwicklungssektor und eine der größten Förderkulissen weltweit. Darüber hinaus ist Deutschland Vorreiter bei der Inklusion von Minderheiten, der Stärkung von Frauen und dem Schutz von indigenen Völkern.
Aber in Bezug auf die Einbeziehung indigener Wissenssysteme, auf echte Partizipation, stehen Entwicklungshelfer und Wissenschaftler vor der gleichen Schwierigkeit. Es gibt einfach keine verlässliche Datenlage. Der deutsche Entwicklungssektor ist unüberwacht und damit blind dafür, wie IK in die Entwicklungsarbeit einbezogen und genutzt wird und wie sich dieses Bild über die verschiedenen Ebenen des Entwicklungssektors verändert.
Das IMIK hat sich gemeinsam mit seinen Partnern verpflichtet, diese Lücke zu schließen. Jährlich wird eine Umfrage unter allen Ebenen und Akteuren der deutschen Entwicklungszusammenarbeit durchgeführt und die Ergebnisse in einem umfassenden Bericht dargestellt:
Bericht 2021
An der ersten Umfrage zu indigenem Wissen in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit nahmen ca. 60 Stiftungen, Weltläden, Nichtregierungsorganisationen, Forschungseinrichtungen und Kommunen in Baden-Württemberg teil. Über einen Bedarf für den Einbezug indigenen Wissens waren sich die Teilnehmer geschlossen einig, Schwierigkeiten sahen sie darin, geeignete, insbesondere realiseribare Beratung zu finden. Auch zeigte sich, dass, wenngleich die Partizipation lokaler Bevölkerungen als wichtig wahrgenommen wurde, deren Finanzierungsrahmen im Gesamtbudget nicht klar definiert wird.